Zeittafel

Im deutschsprachigen Raum hat seit dem 19. Jahrhundert die von der Nationalidee beeinflusste, an der fränkischen und deutschen Herrschergeschichte orientierte Geschichtsschreibung das europäische Mittelalter vornehmlich in drei Hauptphasen gegliedert:

 

Frühmittelalter (6. Jahrhundert bis Anfang 10. Jahrhundert), die Epoche der Merowinger und Karolinger

Hochmittelalter (Anfang 10. Jahrhundert bis ca. 1250), die Zeit der Ottonen, Salier und Staufer

Spätmittelalter (ca. 1250 bis ca. 1500), der Herbst des Mittelalters, nach dem Scheitern der klassischen Kaiseridee

 

Diese Trinität war an der Vorstellung von Aufstieg, Blüte und Verfall ausgerichtet.

 

Durch veränderte Fragestellungen, insbesondere auch den Einfluss wirtschafts-, sozial- und kulturgeschichtlicher Fragestellungen, ging man allmählich von dem an der Herrschergeschichte ausgerichteten Ordnungsmodell ab und betonte die Veränderungen des 11./12. Jahrhundert als entscheidende Zäsur des als Mittelalter bezeichneten Jahrtausends. Oft führt das dazu, dass man nur noch das frühere vom späteren Mittelalter unterscheidet.

 

Von einzelnen Autoren vorgenommene abweichende Ein- und Zuordnungen sind naturgemäß von unterschiedlichen Fragestellungen und Schwerpunktsetzungen beeinflusst. Neben rein sachlichen Kriterien haben sie allerdings bisweilen auch Profilierungsgründe zur Ursache. (Quelle: Wikipedia )